"Juhuuuu Schiiii fahren" höre ich Kevin schon über die Piste schallen, noch lange bevor er und Behinderten-Schilehrer Andràs vom Verein Freizeit PSO an mir vorbeizischen. – Kevin und sein Zwillingsbruder Max sind Rollstuhlfahrer und hatten schon immer vom Schifahren geträumt. Die LAG Wirtschaft-Leben und Obmann Bürgermeister Simon Pletz haben es ihnen bei einem Schitag für ALLE in der Murtaler Gaal ermöglicht. – Mit von der Schnee-Partie waren auch Menschen mit intellektueller Behinderung aus den Werkstätten der Lebenshilfe und Jugend am Werk Steiermark.
Die LAG Wirtschaft-Leben ist eine jener vorbildlichen drei streirischen Regionen, die sich für Barrierefreiheit einsetzen. Im Rahmen eines Leader-Management-Projekts haben sich die Regionen Schladming-Dachstein, Hügelland östlich von Graz - Schöcklland und Murtal als "Steirische Regionen für ALLE" zusammengeschlossen.
LAG Wirtschaft-Leben-Geschäftsführer Christian Reiner: "30 Gemeinden der Bezirke Murtal und Leoben wollen sich für den im Steigen begriffenen Tourismus für Menschen mit Behinderungen und besonderen Bedürfnissen rüsten. Dabei wird insbesondere auch die Vision verfolgt, die Lebensqualität für die in den beteiligten Gemeinden lebenden Personen zu erhöhen." ... "Der Schitag war jedenfalls eine gelungene Maßnahme!", waren sich die HobbysportlerInnen einig oder um es in Kevins Worten zu sagen: "A Wahnsinn!"
LAG Wirtschaft-Leben: http://www.wirtschaft-leben.at
Steirische Regionen für ALLE:
www.steirische-regionen-fuer-alle.at
Steiermark für ALLE:
http://fuer-alle.steiermark.com
Fotos: Pure Ruby
Text: Nicole Rubisch
„Wie schön es bei euch ist und wie fortschrittlich ihr im Bereich Barrierefreiheit und Inklusion seid!“ – Wer eine Reise tut, hört viel Gutes über die Steiermark und plötzlich wird klar, wie gern man selbst hier lebt. Roland Reischl: „Es lebt sich gut in der Steiermark.
Die Steiermark ist ein beliebtes Urlaubsland, auch im Bereich Barrierefreiheit. Klar gibt es da und dort Hürden, aber sie werden weniger und das Bewusstsein der Steirer für die Wichtigkeit eines Lebens ohne Barrieren wächst. Vor vier Jahren nahm der Verein atempo die Arbeit auf sich und ersann gemeinsam mit Steiermark Tourismus ein Konzept, das die Schönheit der Steiermark für ALLE zugänglich machen und wirtschaftlichen Nutzen bringen sollte.
Für atempo-CO-Geschäftsführer Klaus Candussi war der Erfolg absehbar: „Man muss sich nur vom Klischeebild der ,armen Behinderten’ befreien, dann kann man sie als interessante, neue Kundengruppe erkennen. Wer für diese qualitativ gute Angebote entwickelt, kann enorme Marktpotentiale heben.“ atempo setzte Expertinnen und Experten ein – Menschen, die selbst eine Behinderung hatten –, entwickelte mit ihnen spezielle Prüfkriterien für Betriebe und schuf eine Internet-Plattform, die auf unterschiedlichste Bedürfnisse ausgerichtet ist: von der Nahrungsmittelunverträglichkeit bis zur Sinnes- und Körperbehinderung. ALLE sind willkommen!
Weil Entwicklung immer nur dann geschieht, wenn einer den ersten Schritt setzt, formten sich Arbeitskreise. Landesregierung, Bürgermeister, Initiativen und Organisationen beteiligten sich daran, am gemeinsamen Ziel zu arbeiten: Menschen mit Behinderung den Zugang zu ihrem Urlaubs- und Ausflugserlebnis zu erleichtern.
Die Kleinregion Schladming-Dachstein, das Murtal und das Hügelland östlich von Graz – Schöcklland erkannten die Zeichen der Zeit und schlossen sich zu den „Steirischen Regionen für Alle“ zusammen. Damit landeten sie den nächsten großen Erfolg und präsentieren die Steiermark gast-freundlich, barrierefrei und wunderschön. „Das Schöne am barrierefreien Tourismus ist der doppelte Nutzen“, freut sich Bürgermeister und Hotelier Bernhard Liebmann aus Laßnitzhöhe, „was uns Gäste bringt, erhöht zugleich die Lebensqualität für die Gemeindebürger.“